Die Öko-Modellregion Heideregion Uelzen hat auch in der zweiten Förderperiode einiges vor – Einen Überblick über die Aktivitäten, Projektideen und Mitmach-Möglichkeiten bietet unser neuer Aktionsplan.
In der Förderperiode Januar 2020 – Februar 2023 konnten im Rahmen der ÖMR UE auf den Entwicklungsziel-Ebenen wichtige Lernschritte auf dem Weg hin zu mehr regionalem Bio gemacht werden. Es wurde dabei deutlich, dass dem gemeinsamen Lernen in einem durch gegenseitige Wertschätzung geprägten Umfeld eine besondere Bedeutung zukommt. Dies bezieht sich sowohl auf den Erfolg bei der Umsetzung von Projektbausteinen als auch auf die Akzeptanz bei der Frage, ob und wie mehr regionales Bio gefördert werden kann: Auf dem Feld, in der Weiterverarbeitung, im Einzelhandel und beim Verbraucher, in der Außerhaus-Verpflegung und in der schulischen und beruflichen Bildung.
Als Netzwerkknoten für öko-regionale Entwicklungen möchte die ÖMR UE den regionalen Ökolandbau und die nachgelagerten Wirtschaftszweige weiter voranbringen. Um diese zu erreichen, wird im neuen Förderzeitraum ein Fokus auf das Thema des „Bio-Lernens“ gelegt: Das ko-produktive Voneinander und Miteinander Lernen soll sich hier auf unterschiedlichen Ebenen quer durch verschiedene Entwicklungsziel-Ebenen, quer durch die regionale Bildungslandschaft, quer durch Akteurs-Gruppen vollziehen, um das Thema öko-regional dahin zu bringen, wo es hingehört – in die Mitte der Gesellschaft. Einen Schwerpunkt stellen dabei die (potenziellen) Öko-Betriebe dar, u. a. mit Themen der beruflichen Aus- und Weiterqualifizierung von MitarbeiterInnen, ein weiterer liegt auf der schulischen Bildung sowie der Verbraucherbildung in Bezug auf die Herausforderungen und gesellschaftlichen Leistungen der ökologischen Landwirtschaft.
Das neue Konzept der Öko-Modellregion Heideregion Uelzen (Download) hat drei Säulen – die Öko-Labs:
- Field
- Food
- School
Umfasst werden diese durch das integrative „Ö-KO-LAB“, mit dem Ziel die drei Öko-Labs zu verbinden. Hier werden gemeinsame Formate umgesetzt, die eine produktive Querverbindung und gemeinsame Lernschritte zwischen den Öko-Labs schaffen.
Das Konzept
Gemeinsam mit engagierten Akteuren aus der regionalen Öko-Wirtschaft hat das Team des Regionalmanagements der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Uelzen, das Konzept entwickelt.
Mit Klick auf die Registerkarten, könnt Ihr Euch über die einzelnen Projektideen informieren und erfahren, wie und in welcher Form sie in die Umsetzung gekommen sind.
Öko-Labs im Überblick
Im Ö-Lab „FIELD“ liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung von Angeboten und Projektansätzen für Bio-LandwirtInnen und Umsteller-Betriebe (Öko-Feld- und Öko-Tier-Tagen, Organisation von Bildungsangeboten z.B. im Bereich Smart Farming, Klima/CO2, Vermarktung, Marketing, PR, Social Media).
Schwerpunkte: Umsetzung von Angeboten für Bio-LandwirtInnen und Umsteller-Betriebe, z.B.:
- Vielfeld der Kulturen – Öko-Feldtage
- Öko-Tiertage (z.B. Öko-Schwein-Mobil Echem)
- Smart Farming (Seminarreihe zu GIS-Nutzung, Drohneneinsatz und Co)
- „Regionales Bio sichtbar machen“ – Organisation von Seminarangeboten zur Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Landwirte
Das Ö-Lab „FOOD“ nimmt unterstützende und neue Angebote für die Bio-weiterverarbeitenden Betriebe in den Blick (Mentoren-Angebot, überbetriebliches Fortbildungsangebot für Fachkräfte der regionalen Bio-Branche, Bio-Messe und Bio-Essen in der Außer-Haus-Verpflegung).
Schwerpunkte: Umsetzung von Angeboten für die Bio-weiterverarbeitenden Betriebe
- Ö-Co-Learning – Kooperative Workshopangebote für Fachkräfte der regionalen Bio-Branche (Öko-Fachwissen / Hintergrundwissen)
- ÖRRe-Foodstock-Festival –regionale Bio-Messe für Endverbraucher
- Bio in der AHV
Dialog mit Akteuren zur Umsetzung in KiTa, Schule oder Betrieb, Workshop oder Modell (z.B. Pilot-Woche in einer Schul- oder Betriebsküche)
Im Ö-Lab „SCHOOL“ werden Lernangebote im schulischen Kontext und quer durch die Bildungslandschaft der Öko-Modellregion Heideregion Uelzen aufgestellt (verschiedene Kooperationen mit Ostfalia, Hochschule Suderburg, Georgsanstalt BBS II, KVHS Uelzen-Lüchow Dannenberg, allgemeinbildenden Schulen, Bildungsbüro LK Uelzen werden angestrebt).
Schwerpunkte: Umsetzung von Angeboten im schulischen Kontext und in der Erwachsenenbildung
- Uelzen ackert weiter (Bildungsreihe)
- Land gewinnen – Ökologische Landwirtschaft in der Berufsschule (z.B. Projekttage BBS II)
- Alte und neue Berufe in der Öko-Lebensmittelwirtschaft – Angebote für LehrerInnen u. SchülerInnen an allgemeinbildenden Schulen zur Berufsorientierung
Dem integrativen „Ö-KO-LAB“ kommt eine besondere Bedeutung zu im Themenbereic „regionales Bio“ in die gesellschaftliche Mitte zu bringen. Das Ö-KO-LAB konstituiert aus Paten der drei Ö-Labs und dem Projektmanagement der ÖMR Heideregion Uelzen. Die Mitglieder des „Ö-KO-LAB“ begleiten aktiv die Arbeit, weitere Öko-Akteure werden je nach Fragstellung mit einbezogen.
Das Ö-KO-LAB hat neben einer beratenden und informierenden Funktion eine aktiv handelnde Rolle, indem gemeinsame Formate umgesetzt werden. Diese Formate haben die Grundbedingung, dass eine produktive Querverbindung durch gemeinsame Lernschritte zwischen den Labs entsteht: Die Projektansätze des Ö-KO-LABs bringen Akteure und Fragestellungen aus den Ö-Labs zusammen.
Denkbar sind dabei verschiedene gemeinsame praktische Umsetzungen, z.B.:
- ÖKO-Action: interaktive Konferenz- und Austauschformate wie z.B. „Bio-Radler – Schul-Radwandertage“
- ÖKO-Camp: eine gemeinsame Kampagnenentwicklung, z.B. „JAZUBIO“-zur Fachkräftegewinnung
- ÖKO-Next: Fortführung/Weiterentwicklung des ÖRRe
Vielfeld der Kulturen
Kurzbeschreibung: Das Vorhaben „Vielfeld der Kulturen“ umfasst die Konzeption, Durchführung und Nachbereitung unterschiedlicher feldfruchtbezogener Feldtage. Bei diesen „IM ÖKO-FELD“- Veranstaltungen auf Betrieben praktizierender Ökobauern können Öko-Landwirte und solche, die an einer Umstellung ihres Betriebes auf ökologische Produktion interessiert sind, umfangreiche Informationen zum Anbau, zu Arbeitsmaschinen, Feldfrucht-spezifischen Herausforderungen und sinnvollen Fruchtfolgen erhalten. Nährstoffmanagement ist dabei ein zentrales Thema. Auch Themen wie die Abnahme- und Marktsituation werden bei den Veranstaltungen, wie schon in der Förderperiode 2020-2022 berücksichtigt.
Akteure: ÖkolandwirtInnen, Beratung FB Ökologischer Landbau der LWK Niedersachsen, Bio-Verbände, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen , LBZ Echem (Projekt „Mobiles Lernlabor ökologische Schweinehaltung, VertreterInnen der abnehmenden Hand/Vermarktung
Zielgruppe: Ökolandwirte, Umsteller
Ziel des Projektes: Umfassende praxisbezogene Informations- und Kontaktvermittlung für potenzielle Umsteller-Betriebe und ÖkolandwirtInnen
Umsetzung Im Öko-Feld
Das erste „Im Öko-Feld: Gemengeanbau“ fand am 3. Juli 2023 auf dem Biolandhof Ostermann statt – zum Nachbericht „Versuch macht klug“
Vorankündigung mit Programm – hier
Das zweite „Im Öko-Feld: Buchweizen“ fand am 25. Juli 2024 auf dem Bioland-Hof Ostermann statt – zum Nachbericht „Mehr als nur ein Tortenklassiker: Buchweizen“
Vorandkündigung mit Programm – hier
Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit
Bio in der AHV
Kurzbeschreibung: Der Dialog mit den unterschiedlichen Akteuren auf kommunaler Ebene, Großküchen und Catering-Betrieben, KiTa, Schulen und Betriebsküchen wird aufgenommen und fortgesetzt. Es werden Thementische angeboten, um die Akteure zu vernetzen und gemeinsame Ideen zu entwickeln.
Akteure: Kommunale Vertreter, Betriebsleiter/Geschäftsführer von Unternehmen, Küchenverantwortliche, Betreiber von Großküchen und Catering-Betrieben, Weiterverarbeiter und Erzeuger, Projektmanagement
Zielgruppe: KiTas, Schulen, Betriebe und Endverbraucher:innen
Ziel des Projektes: Bio-Anteil in der AHV erhöhen
Veranstaltung: Bio kann jeder!
Mehr Bio in der Außer-Haus- und Gemeinschaftsverpflegung für Schule, KiTa und Co. Der Workshop ist für den 13. September, von 14 bis 18 Uhr, auf dem Bauckhof Stütensen geplant. Thematisiert werden Förderungen auf Bundes- und EU-Ebene, Praxisbeispiele und niedrigschwellige Strategien für die Umsetzung. Die Hofführung durch die Gemüsegärtnerei und eine Feedback Runde für Fragen, Ideen und weiterführenden Impulsen rundet die Veranstaltung ab.
Das Programm finden Interessierte hier
Den Nachbericht zur Veranstaltung hier
Baustein: Uelzen ackert
Kurzbeschreibung: Bei der Seminarreihe “Uelzen ackert. Biogärtnern im Hausgarten“ dreht sich alles um den Anbau vom Biogemüse –und Obst im eigenen Garten und wie man das Geerntete zubereitet, lagert, haltbar macht. Uelzen ackert wurde bereits 2020 und 2021 in Kooperation mit der KVHS Uelzen-Lüchow Dannenberg durchgeführt und war sehr gut nachgefragt. Als niedrigschwelliges Angebot bringt es den Teilnehmenden nicht nur Wissenszuwachs in Puncto Biogärtnern sondern fördert auch die Wertschätzung für mehr regionales Bio.
Akteure: Ökolandwirte, ÖKORegio e.V., KVHS, Teilnehmende
Zielgruppe: Breite Bevölkerung
Ziel des Projektes: Kenntnisse im Bereich des Biogärtnern an Interessierte vermitteln, Wertschätzung für regionale Biolebensmittel erhöhen
Umsetzung „Uelzen ackert“
Die erste Seminarreihe endete Anfang Juli – mehr dazu findet Ihr hier
Für 2024 haben wir die Reihe geplant und ReferentInnen organisiert, bis zum Wiedereinstieg der Öko-Modellregion Heideregion Uelzen wurde die Reihe von unseren Kooperationspartner, KVHS Uelzen und ÖKORegio e.V. erfolgreich durchgeführt und begleitet.
Baustein ÖKO-Action
Interaktives Konferenz- und Austauschformate „Bio-Radler“
Aktiv werden und Ökolandbau erleben. Bei der Bio-Radlertour handelt es sich um halbtägige Fahrradtour-Konzepte die niedrigschwellig Einblicke in die Öko-Produktivität gewähren soll. Die Radtouren sind für landwirtschaftlich interessierte Menschen konzipiert. Spannend auch für Schulabgänger, da hier auch etwas über den Beruf des (Öko-)Landwirts zu erfahren ist. Interessant auch für konventionell wirtschaftende Landwirte, durch kurzweilige Einblicke in Strategien ihrer ökologisch wirtschaftenden Kollegen, informativ besonders für Endverbraucher, die wissen wollen, woher ihre Produkte kommen und worauf es beim Anbau ankommt.
Am Samstag, 30.9., um 14 Uhr, heißt es „Runter vom Sofa, rauf aufs Rad!“ (Dauer ca. 4 Stunden)
Starktpunkt: Georgsanstalt Ebstorf, Parkplatz – Endpunkt: Heiderinder.
Umsetzung: Im Rahmen der Öko-Aktionstage des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen bot die Öko-Modellregion Heideregion Uelzen fand die halbtägige Fahrradtour zu drei spannenden Bio-Betrieben im Landkreis an, die ihre Hoftore für 17 interessierte Tourenteilnehmer:innen öffneten.Die „Bio-Radler-Tour“ machte die ÖKO-Produktivität der Öko-Modellregion Uelzen für landwirtschaftlich interessierte Menschen rund um Uelzen im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar. Auf einer Radtour zu den Betrieben „Biohöfe Oldendorf“, „Sönkes Süßkartoffeln/Strampe GbR“ und „Heiderinder“ konnten sich die Teilnehmenden durch Kurzinputs mit kleiner Hofführung auf den Betrieben über den Ökolandbau im Allgemeinen und Spezialthemen der Höfe im Besonderen informieren.
Der Startpunkt der Tour, die Georgsanstalt in Ebstorf, war mit Bedacht gewählt worden. Bevor es auf die Räder ging, stand hier eine spannende Führung durch das Schulgebäude auf dem Programm. Die Georgsanstalt ist eine von zwei berufsbildenden Schulen des Landkreises Uelzen und eine der ältesten Landbauschulen Norddeutschlands. 1855 in Ebstorf gegründet, fusionierte sie mit zwei weiteren landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen und bietet heute an vier Standorten in Uelzen und Ebstorf u.a. berufliche Ausbildungsgänge in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau/Floristik, Hauswirtschaft/Ernährung, Sozialpädagogik und Pflege.