Gutes Essen für alle

Bevensen-Ebstorf als Modellregion der Ernährungswende

Während der fünfmonatigen Pause der Öko-Modellregion Heideregion Uelzen haben Linda Lezius und Eva Neuls an einem parallel begleitenden Projekt gearbeitet und mit der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf ein Konzept eingereicht. Mit Erfolg: Die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf zählt zu den zehn ausgewählten Kommunen, die von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft aufgetischt! Ernährung gemeinsam gestalten“ unterstützt werden. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern nachhaltige und gesunde Ernährungssysteme vor Ort zu entwickeln. Die Region erhält eine Förderung von rund 150.000 Euro über zwei Jahre, um innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Ernährungsstrategie umzusetzen.

„Unser Ziel ist es, nachhaltige regionale Ansätze zu fördern, die partizipative und demokratische Werte stärken und die lokale Bevölkerung aktiv in diese Prozesse einbinden“, erklärt Ottilie Bälz, Bereichsleiterin Globale Fragen bei der Robert Bosch Stiftung. „Das Projekt bietet Kommunen die Chance, mit inklusiven Aushandlungsprozessen Modelllösungen für die drängenden Herausforderungen der Ernährungswende zu entwickeln.“

Regionale Stärken als Basis für Veränderung

Die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf bringt beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung mit: Drei Kliniken – darunter eine auf Essstörungen spezialisierte Einrichtung –, ein starkes Engagement von Schulen und Kitas für gesunde Ernährung sowie die Auszeichnung als Öko-Modellregion bieten zahlreiche Synergien. Zudem spielt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle in der Region, was kurze Wege und regionale Wertschöpfung ermöglicht. Zwei Schulen möchten wieder frisch vor Ort kochen, wodurch sich neue Chancen für nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung ergeben.

Drei Lernorte entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette

Im Zentrum des Projekts „Gutes Essen für alle“ stehen drei innovative Lernorte, die unterschiedliche Aspekte nachhaltiger Ernährung abdecken:

  1. Acker – Nachhaltig anbauen und vernetzen
    • Ziel: Aufbau stabiler Lieferketten zwischen Landwirten und Einrichtungen.
    • Kurzfristig: Vernetzung von Produzenten und Verbrauchern, Entwicklung von Bildungsformaten zu nachhaltigem Anbau.
    • Mittelfristig: Entwicklung regionaler Lieferstrukturen für die Außer-Haus-Verpflegung.
    • Langfristig: Erhöhung des Anteils an biologischen und regionalen Lebensmitteln in Kantinen.
  2. Mensa – Frisch kochen und gesund ernähren
    • Ziel: Einführung von Frischeküchen und kreative Koch-Workshops.
    • Kurzfristig: Bildungs- und Aktionsangebote zur gesunden Ernährung.
    • Mittelfristig: Einrichtung einer Frischeküche an zwei Projektschulen.
    • Langfristig: Skalierbarkeit der Konzepte für weitere Schulen.
  3. Café – Gemeinsam lernen und gestalten
    • Ziel: Ernährungsbildung und generationsübergreifende Projekte.
    • Kurzfristig: Einbindung von Kitas und Schulen in Mitmachprojekte.
    • Mittelfristig: Gewinnung von Erzieher:innen, Eltern und Kindern für gesunde Ernährung.
    • Langfristig: Etablierung selbstorganisierter Schülerprojekte (Schulgarten, Schulkiosk, Projektwochen etc.).

Beteiligung als Schlüssel zum Erfolg

Das Projekt lebt von der aktiven Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger. Bereits bestehende Netzwerke werden genutzt, um engagierte Akteure zusammenzubringen. Multiplikatoren aus Schulen, Kitas, Gesundheits- und Senioreneinrichtungen sowie Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung spielen eine zentrale Rolle, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

„Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich an der Ernährungswende zu beteiligen. Ob als Landwirt:in, Lehrkraft, Elternteil oder engagierte:r Bürger:in – jede und jeder kann einen Beitrag leisten“, betont das Projektteam. Interessierte können sich unter hallo@oeko-fuer-uelzen.de melden.

Partnerschaftliches Projektmanagement

Die Umsetzung von „Gutes Essen für alle“ wird von unserem bewährten Projektteam der Öko-Modellregion begleitet: Linda Lezius und Eva Neuls übernehmen freiberuflich gemeinsam mit der Klimaschutzbeauftragten Loise Kruse das Projektmanagement. Unterstützt wird das Vorhaben von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Bezirksstelle Uelzen sowie dem ÖKORegio e.V.

Mit dem Start des Projekts wird Bevensen-Ebstorf zu einer Modellregion für die Ernährungswende und zeigt, wie nachhaltige Strukturen für gesunde Ernährung vor Ort erfolgreich entwickelt werden können.