Woher kommen die Frühkartoffeln?

Es ist Spargelzeit, und viele Spargelliebhaber:innen verbinden mit dem Spargelgericht auch die Frühkartoffeln. Aber Moment einmal, da stimmt doch was nicht, oder? Richtig, die Pflanzzeit der Kartoffel ist März bis Mai, je nach Wetterlage. Frühkartoffeln brauchen 90 bis 110 Tage bis sie erntereif sind. Heimische Frühkartoffeln von hier gibt es also in der Regel erst zum Ende der Spargelsaison. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn auch Landwirte in Norddeutschland versuchen, die Bedürfnisse der Verbraucher:innen zu bedienen und setzen teilweise auf Kultivierung unter Folie. 

Durch gute Lagertechnik der heimischen Kartoffelanbauer:innen sind aber die deutschen Speisekartoffeln aus dem Vorjahr bis Ende Juni erhältlich. Sie sind zwar nicht mehr ganz so schier, aber geschmacklich immer noch einwandfrei. Viele unserer Bio-Landwirte in der Region haben jedenfalls noch köstliche Kartoffeln im Angebot!

Die meisten Frühkartoffeln, die gerade im Supermarkt erhältlich sind, stammen übrigens aus dem südlichen Europa, Israel und Ägypten. Insbesondere letztere werden meist unter extrem hohem Wasser-Aufwand im Wüstensand durch künstliche Bewässerung erzeugt. Unter durstige-gueter.de/kartoffel/ finden sich die Analysen dazu. Die deutsche Kartoffel benötigt 28 Liter/kg Wasser Gewicht (119 L/kg Wasser gesamt) die ägyptische ! 396 L/kg Wasser Gewicht (418 L/kg Wasser gesamt). Die Transportwege kommen dann noch zur Klima-negativ-Bilanz hinzu!!!

Bei der Planung des nächsten Spargel-Kartoffel-Gerichts also einfach mal kritisch über das Kartoffel-Kaufverhalten nachdenken ;-).